Die Kurt Krolop Forschungsstelle für deutschböhmische Literatur lädt herzlich ein zum Sondervortrag
Manfred Weinberg: Zu F.C. Weiskopfs Das Slawenlied. Roman aus den letzten Tagen Österreichs und den ersten Jahren der Tschechoslowakischen Republik
Dienstag 12.03.2019, 18h – 19h, Kampus Hybernská, Hybernská 4 (Innenhof, 3. Stockwerk)
Der Vortrag stellt Weiskopfs Roman zunächst als historischen sowie als Bildungs- und proletarischen Roman vor. Im Mittelpunkt steht der Nachweis, dass Weisskopf den Umsturz von 1918, der zur Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik führte, nicht als tatsächliche Revolution verstand, sondern der Roman diese vielmehr als noch zu erstreitende darstellt. Damit unterscheidet sich Weiskopfs Verständnis der damaligen Ereignisse sehr deutlich von jenem, das Richard Weiner in seiner in den Lidové noviny publizierten zeitgenössischen Feuilletonserie Třásničky dějinných dnů [Fransen historischer Tage] entfaltet hat, auf die kontrastierend hingewiesen wird. Die von Weiskopf erhoffte kommunistische Revolution war für ihn im Übrigen der einzige Weg aus den Niederungen der Tschechoslowakischen Republik, der nicht in die Arme der deutschen Nationalsozialisten führte.