Der internationale und interdisziplinäre Forschungsverbund „Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen“ wurde im Herbst 2009 auf einer vom DAAD finanzierten Konferenz von Prof. Dr. Manfred Weinberg (Germanistik, Prag/Konstanz) gemeinsam mit Prof. Dr. Irina Wutsdorff (Slavistik, Tübingen) initiiert. Der Verbund, an dem Vertreter/innen der Germanistik, Bohemistik und Geschichtswissenschaft beteiligt sind, ist der grundlegenden Neuperspektivierung der Forschung zur Prager (nicht nur deutschen) Literatur, der übergeordneten Frage nach der Strukturierung sozialer und kultureller Räume unter den Bedingungen innerstädtischer Transkulturalität sowie theoretischen wie methodologischen Prämissen ihrer Beschreibbarkeit gewidmet.
Aufgrund einer Anschubfinanzierung im Rahmen der 3. Exzellenz-Förderlinie der Universität Konstanz konnten zunächst drei Forschungsfelder und -desiderate genauer abgesteckt werden: Im Februar 2011 fand in Prag ein Workshop „Figurationen der Moderne. Der deutsch- und tschechischsprachige literarische Diskurs im Prag des beginnenden 20. Jahrhunderts“ statt, an dem Germanisten und Bohemisten aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien und England beteiligt waren. Zwei weitere Workshops waren folgenden Themen gewidmet: „Zentrum und Peripherie. Transkulturelle Hierarchien (am Beispiel Prags)“ (31. 3. – 1. 4. 2011, Prag) mit einem germanistischen Schwerpunkt; „Soziale/Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag“ (15. – 17. 7. 2011, Konstanz) unter Beteiligung von HistorikerInnen mit einem methodologischen Schwerpunkt.
Zwei weitere Workshops fanden in Tübingen statt: der erste zum Thema „Übersetzen. Praktiken kulturellen Transfers am Beispiel Prags“ (Februar 2013) sowie ein zweiter Workshop zum Thema „Prager Figurationen jüdischer Moderne“ (Februar 2015). Darüber hinaus wurde im Rahmen des Forschungsverbundes im Juni 2017 eine Tagung zum Thema „Zeitschriften als Knotenpunkte der Moderne/n“ in Regensburg veranstaltet und am 20.-22. September 2018 fand in Prag ein weiterer Workshop des Verbunds uner dem Titel „Prag im Feuilleton – Feuilleton in Prag“ statt.
Der bislang letzte Workshop im Rahmen des Forschungsverbunds (und mit freundlicher Unterstützung durch das BTHA-Konsortium „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern“) verlief 27.-29. Juni in Prag und griff ein weiteres Forschungsdesiderat zur Erforschung der deutsch-tschechischen Kulturgeschichte in den böhmischen Ländern auf: „Populärkulturen im interkulturellen Kontext – am Beispiel der deutsch-tschechischen Wechselbeziehungen“.
Näheres zu bereits stattgefundenen Veranstaltungen des Forschungsverbandes:
„Figurationen der Moderne. Der deutsch- und tschechischsprachige literarische Diskurs im Prag des beginnenden 20. Jahrhunderts“ (Prag, Februar 2011)
„Zentrum und Peripherie. Transkulturelle Hierarchien (am Beispiel Prags)“ (Prag, 31. 3. – 1. 4. 2011)
„Soziale/Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag“ (Konstanz, Juli 2011)
„Übersetzen. Praktiken kulturellen Transfers am Beispiel Prags“ (Tübingen, Februar 2013)
„Prager Figurationen jüdischer Moderne“ (Tübingen, Februar 2015)
„Zeitschriften als Knotenpunkte der Moderne/n“ (Regensburg, Juni 2017)
„Prag im Feuilleton – Feuilleton in Prag“ (Prag, September 2018)
„Populärkulturen im interkulturellen Kontext – am Beispiel der deutsch-tschechischen Wechselbeziehungen“ (Prag, Juni 2019)